Marokko war auf meinen Reisen bisher eins der beeindruckensten Länder. Noch gestern kämpften wir gegen Schnee und Kälte im hohen Atlas, während wir heute in der Wüste vergeblich nach Schatten suchen…
Auf unserem 14-tägigen Roadtrip ließen wir uns von den pulsierenden Metropolen treiben und fuhren gleichzeitig stundenlang durch karges Land. Wilde Natur, riesige Berge und reißende Schluchten setzen den Kontrast zu wunderschönen Stränden, einem Sommerparadies aus Sonne und Meer und bunten Städten. Kein Wunder, dass Marokko auch als das Land der Gegensätze bezeichnet wird. Denn hier treffen die unterschiedlichsten Eindrücke aufeinander.
In diesem Artikel nehme ich euch mit auf eine Reise quer durch das Land. Wir starten diese Reise in Marrakesch und machen uns von dort aus auf Richtung Osten zu den Ouzoud-Fällen. Ab dort geht unsere Reise weiter über die Schluchten in Todgha immer weiter Richtung Wüste. Von der Wüstenstadt Merzouga verschlägt es uns dann hoch in den Norden der Stadt. Wir kommen schließlich in der Hauptstadt Rabat an. Doch auch dort endet unsere Reise nicht. Wir fahren weiter Richtung Casablanca. Und noch weiter südlich zu den wunderschönen Stränden von El Oualidia. Nach einen paar schönen Strandtagen endet unsere Reise genau dort, wo sie angefangen hat: In Marrakesch.
Der Charme von Marrakesch
Wir befinden uns ganz am Anfang unserer Marokko-Reise. Mitten in der Nacht landen wir in Marrakesch und machen uns auf die Suche nach unserem Hostel. Auf den ersten Blick macht die Stadt auf uns keinen freundlichen Eindruck. Kaum eine Menschenseele, nur ein paar zerrupfte Katzen kommen hinter jeder Ecke hervor. Erschöpft von der Reise gehen wir erst mal schlafen.
Am Morgen dann die große Überraschung. Wir setzen den ersten Fuß vor die Tür und die Stadt scheint irgendwie zum Leben erwacht zu sein. Überall sitzen Händler, die ihre Ware verkaufen, Mofas fahren ununterbrochen durch die engen Gassen und auch Kutschen sieht man nicht selten. Es herrscht ein buntes Treiben, das uns direkt bis zum Jemaa el-Fna begleitet. Einem der bekanntesten Plätze in Marrakesch.
Hier gibt es alle möglichen Dinge zu entdecken und zu kaufen. Bunte Teppiche, traditionelle Laternen und duftende Gewürze. Doch das Highlight sind für uns die gemütlichen Cafés von deren Balkon man den gesamten Platz beobachten kann.
Doch nicht nur der Trubel auf dem Platz verleiht Marrakesch einen ganz besonderen Charme. Die Stadt ist auch bekannt für ihre prunkvollen Paläste und wunderschönen Gärten, von denen wir einige tagsüber erkunden.
Abends zieht es uns dann direkt zurück zum el-Fna. Denn sobald die Sonne untergegangen ist, wird die Stimmung umso besser. Menschen kommen zusammen, um zu tanzen, zu singen oder gemeinsam Spiele zu spielen. Außerdem lockt der Platz mit seinen kulinarischen Köstlichkeiten, die dort bis spät abends angeboten werden.
Eintauchen in die Natur – Berge und Wasserfälle in Marokko
Unser nächstes Reiseziel in Marokko liegt etwa 2,5 Stunden entfernt von Marrakesch. Auf dem Weg dorthin legen wir auch schon einige Höhenmeter zurück. Soweit uns das Auto trägt, fahren wir nach oben. Bis wir schließlich aussteigen müssen und zu Fuß weiter laufen. Nach gut 2 Stunden Wanderung sind wir oben am Berg des Wasserfalls angekommen. Dort werden wir mit einer einzigartigen Aussicht belohnt. Und auch der Abstieg bleibt nicht unbelohnt. Denn unten angekommen gibt es einen leckeren marokkanischen Tee zwischen Wasser und Bergen.
Wandern in Marokko – die Todgha Schlucht
Unser Roadtrip durch Marokko führt uns immer weiter Richtung Wüste. Doch zwischendurch machen wir noch einmal Halt bei der Todgha Schlucht. Hier verbringen wir einen Tag, um uns auszuruhen uns die atemberaubende Natur zu bestaunen, die sich uns hier bietet. Denn hier kann man zwischen Felsen wandern, die bis zu 1500 Meter in die Höhe ragen. Diese spektakuläre Landschaft war den Zwischenstopp auf jeden Fall wert. Ebenso wie der freundliche Empfang in unserem Hostel, dessen Mitarbeiter uns mit Tee und gemeinsamen Gitarre Spielen einen gemütlichen Abend bereiteten.
Die Wüste von Merzouga – eine Reise in Weite und Stille
Die Wüste von Merzouga war auf jeden Fall das Highlight unserer gesamten Marokko-Reise. Mit einem Van wurden wir über zahlreiche Sanddünen in das Herz der Wüste zu unserem Wüstencamp gefahren.
Die Erfahrungen in der Wüste von Merzouga waren unvergesslich. Es ist schwer zu beschreiben, wie unglaublich still es inmitten der Sanddünen ist, als ob die Zeit stillsteht. Die Sandlandschaft war atemberaubend, mit unendlichen Wellen aus orangefarbenem und goldenem Sand.
Ein Höhepunkt war das Reiten auf Kamelen bei Sonnenaufgang, als die Wüste in ein warmes Licht getaucht wurde.
Wir hatten auch die Möglichkeit, Sandboarden auszuprobieren, was ein unvergessliches Erlebnis war. Der Himmel in der Wüste ist unbeschreiblich klar und voller Sterne, was dazu führte, dass wir nachts am Feuer saßen und uns unterhielten, während wir die Schönheit des Sternenhimmels genossen.
Leider hatten wir das Pech, einen Sandsturm zu erleben, der uns dazu zwang, die Wüste vorzeitig zu verlassen, aber die Erfahrungen, die wir gemacht haben, werden uns immer in Erinnerung bleiben.
Rabat – die moderne Hauptstadt Marokkos
Während wir noch über die schöne Zeit in der Wüste nachdachten, machten wir uns auf, die längste Fahrt auf unserer Marokkoreise anzutreten. Von Merzouga nach Rabat. Hier waren wir ganze 8 Stunden unterwegs. Während uns zuerst noch die Sonne auf dem Weg durch karge Landschaften begleitete, schwang das Wetter plötzlich um in plätschernden Regen. Zwischendurch zeigte unsere Temperaturanzeige nur 5 Grad an. Spät abends erreichten wir dann endlich unser Ziel.
Als wir am nächsten Tag die Stadt erkundeten, waren wir beeindruckt von der Schönheit und der Geschichte. Wir begannen unsere Erkundungstour mit einem Besuch in der Kasbah des Oudayas, einer Festung auf einem Hügel mit spektakulärem Blick auf die Stadt und das Meer. Von dort aus konnten wir die Schönheit der Architektur in Rabat bewundern, von der Kasbah bis zum Hassan-Turm, einem römischen Mausoleum, das zu einem Symbol der Stadt geworden ist.
Wir besuchten auch viele Märkte, die uns Einblicke in die Kultur und Traditionen Marokkos gaben. Ein besonderes Highlight war es, durch die Altstadt von Rabat, die Medina, zu spazieren und die verschiedenen Geschäfte und Cafés zu entdecken. Wir haben auch die Gärten der Stadt besucht, von der Andalusischen bis zur modernen und es war ein Vergnügen, die Schönheit der Natur inmitten der Stadt zu genießen.
Pulsierendes Leben in Casablanca
Als wir nach Casablanca kamen, waren wir beeindruckt von der Größe und dem pulsierenden Leben der Stadt. Unser erster Stopp war die Hassan-II-Moschee, eine der größten Moscheen der Welt und ein Symbol der modernen Architektur. Wir waren beeindruckt von der Schönheit und der Präzision der Details.
Wir haben auch die Altstadt, das „Habous-Viertel“ besucht und wir waren beeindruckt von der Schönheit der traditionellen Architektur und dem bunten Treiben der Gassen. Wir haben auch das Abendessen in einem der typischen Restaurants genossen und die kulinarischen Köstlichkeiten der Stadt probiert. Es war auch ein Vergnügen, die Corniche, die Uferpromenade von Casablanca zu besuchen und den Blick auf das Meer zu genießen.
Sommerparadies in El Oualidia
El Oualidia ist nicht unbedingt der bekannteste Ort in Marokko und daher ein echter Geheimtipp. Wir nutzen die menschenleeren Strände und das gute Wetter, um uns den Rest unserer Reise in der Sonne zu entspannen. Wir übernachteten in einem süßen kleinen Hostel direkt in der Nähe vom Meer und machten uns ein paar schöne Strandtage. Dabei lernten wir auch den rauen Atlantik mit seinen reißenden Wellen kennen, die uns mehr als einmal in die Knie zwangen.
So endete unser Roadtrip durch Marokko schließlich und wir verbrachten noch einen letzten Tag in Marrakesch, bevor es für uns mit dem Flieger zurück nach Deutschland ging.