Was ist Storytelling und warum ist es im Marketing so erfolgreich und wie kannst du deine Leser mit spannenden Geschichten fesseln? Dieser Artikel liefert die Antworten.
Storytelling ist bereits seit vielen Jahren eine fest verankerte Strategie im Content Marketing Bereich. Viele große und erfolgreiche Firmen, wie beispielsweise Coca Cola oder Red Bull, setzen schon seit Jahren auf Storytelling und das nicht ohne Grund. Denn wir Menschen lieben von Natur aus Geschichten.
Viele Verbraucher fühlen sich in unserem mit Reizen überfluteten Markt heutzutage überfordert. In einer Zeit von immer kürzer werdenden Aufmerksamkeitsspannen bieten mitreißende Geschichten eine willkommene Abwechslung zum nächsten Werbespot, der die Vorzüge eines Produktes wieder nur in zwei Minuten als bloße Fakten präsentiert.
Storytelling hat das Potenzial, die Begeisterung und Aufmerksamkeit der Kunden zu wecken. Doch dafür braucht es gute Geschichten. Erfahre hier, wie du mithilfe von Storytelling deine Content Marketing Strategie auf das nächste Level bringen kannst und wie du Geschichten schreibst, die deine Leser lieben werden.</p>
Was ist Storytelling?
Kurzgesagt ist Storytelling eine Methode, bei der Informationen durch das Erzählen von Geschichten vereinfacht vermittelt werden. Das übergeordnete Ziel dabei ist es, Menschen zu erreichen, ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen und langfristig im Gedächtnis zu bleiben.
Um das Interesse der Menschen zu wecken, greift Storytelling auf eine uralte Kommunikationsform zurück. Schon vor Jahrtausenden erzählten sich die Menschen Geschichten am Lagerfeuer, wobei alle gebannt zuhörten. Diese Wirkung hat sich bis heute nicht verändert und genau das macht sich das Storytelling im Content Marketing zunutze.
Denn eine gute Geschichte fesselt seine Zuhörer und löst Emotionen aus. Dadurch können Informationen leichter und nachhaltiger aufgenommen werden und Menschen werden implizit beeinflusst. Storytelling ist somit eine gute Methode, um Interesse und Aufmerksamkeit zu wecken und eine emotionale Kundenbindung aufzubauen.
Warum funktioniert Storytelling so gut?
Geschichten verkaufen sich einfach besser als Fakten. Das konnte bereits durch Studien belegt werden. Doch woran liegt das?
Zum einen hat es evolutionäre Gründe, warum Storytelling im Marketing erfolgreicher ist als mit Fakten um sich zu werfen. Früher wurden Geschichten dazu genutzt, um lebenswichtige Informationen weiterzugeben. Diese Einstellung ist noch heute in uns Menschen verankert, weswegen wir Geschichten automatisch mehr Aufmerksamkeit schenken.
Zum anderen lässt sich der Erfolg von Storytelling im Marketing anhand der Neurowissenschaft erklären. Denn unser Gehirn verarbeitet Geschichten implizit. Das bedeutet, wir nehmen die darin enthaltenen Informationen unbewusst auf und hinterfragen sie nicht. Außerdem übernehmen wir in der Geschichte vermittelte Werte und Einstellungen automatisch als unsere eigenen. Schauen wir uns einmal genauer an, wie das funktioniert.
Unser Gehirn im Flow
Beim Rezipieren von Geschichten kommt unser Gehirn in einen sogenannten Flow-Zustand. Das bedeutet, es ist komplett konzentriert auf eine Sache und wir verlieren das Bewusstsein für Raum und Zeit. Während dieses Zustandes passieren verschiedene Dinge:
Stellvertreterlernen: Wir erleben Geschichten wie lebhafte Bilder und die Erfahrungen der Charaktere kommen uns wie unsere eigenen vor.
Erfahrungsabgleich: In bekannte Situationen können wir uns schnell hineinversetzen und nachvollziehen, wie sich die Charaktere fühlen. Die Entscheidungen des Charakters in dieser Situation zeigt uns mögliche alternative Handlungsoptionen zu denen, die wir in dieser Situation gewählt haben.
Erleben von Emotionen: Studien konnten zeigen, dass wir durch Identifizierung mit dem Charakter der Geschichte echte Emotionen erleben. Das liegt unter anderem daran, dass wir mit Spiegelneuronen ausgestattet sind, die dafür sorgen, dass die gleichen Emotionen, die unser Gegenüber gerade durchlebt, auch bei uns selbst ausgelöst werden.
Und genau diese Phänomene macht sich das Storytelling im Marketing zum Vorteil.
Storytelling wirbt durch Emotionen
Wir leben in einer Welt zu Zeiten der Digitalisierung und des Web 2.0. Informationen und Fakten sind blitzschnell verfügbar, Märkte sind von ständig wachsendem Angebot übersättigt und dadurch findet immer schärferer Wettbewerb statt, was Unternehmen heutzutage vor große Herausforderungen stellt. Mit Storytelling im Marketing begegnest du diesen Herausforderungen, indem du mit emotional aufgeladenen Geschichten anstatt mit Fakten wirbst. Die emotionalisierende, identitätsstiftende und implizit überzeugende Wirkung von Geschichten wird dabei genutzt, um die Rezipienten emotional an die Marke zu binden. So lässt sich die Werbestrategie an die Herausforderungen der heutigen Zeit anpassen.
Was macht eine gute Story aus?
Kommen wir nun dazu, wie eine gute Story im Storytelling aufgebaut sein sollte, um das volle Potenzial dieser Marketing-Strategie auszuschöpfen. Hier sind 5 Dinge, die du umsetzen solltest, um Storys zu produzieren, die dein Publikum fesseln werden.
1. Das Thema
Das Thema sollte so gewählt werden, dass es möglichst viele Menschen der Zielgruppe anspricht. Es gibt bestimmte Themen, die mehr Aufmerksamkeit erregen als andere und dafür sorgen, dass sich die Rezipienten besser in das Geschehen hineinversetzen. Dies sind meist Themen, die unsere Grundbedürfnisse ansprechen. Dazu gehören Liebe und Gemeinschaft, Sicherheit und Stabilität, Selbstverwirklichung und Freiheit und Unabhängigkeit.
2. Die Struktur
Deine Geschichte sollte eine klare Struktur haben. Sie sollte eine Einleitung haben, dann eine Haupthandlung, die einem roten Faden folgt und schließlich zu einem Schluss führen. Währenddessen sollte die Geschichte eine gewisse Spannungskurve haben, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu sichern. Der Aufbau sollte für alle klar nachvollziehbar sein, was dafür sorgt, dass Rezipienten der Geschichte leicht folgen können.
3. Ziel
Eine gute Story hat ein klares Ziel vor Augen. Sie vermittelt dem Publikum eine bestimmte Botschaft, die im Gedächtnis bleibt. Diese Botschaft kann ein Kernwert der Marke sein, eine Handlungsaufforderung oder eine moralische Lehre. Sie gibt dem Publikum etwas zum Nachdenken oder Handeln und verstärkt die Wirkung der Story.
4. Emotionaler Bezug
Deine Geschichte sollte beim Publikum gewisse Emotionen wecken und dadurch eine persönliche Verbindung herstellen. Freude, Mitgefühl, Spannung und Neugier sind Emotionen, die eine tiefere Bindung zum Publikum aufbauen. Außerdem können mit Überraschung, Konflikt oder Spannungsaufbau die Emotionen des Publikums angesprochen werden.
5. Der Hauptcharakter
Der Hauptcharakter sollte eine Person sein, mit der sich möglichst viele Menschen des Publikums identifizieren können. Das steigert die Effekte des Stellvertreterlernens und die Wahrscheinlichkeit, dass das Publikum durch diesen Charakter echte Emotionen erlebt.